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  • christianulffinke

Episode 2 - Libyen

Aktualisiert: 17. Feb. 2023

Helmut und ich waren mit einem unserer Autos von Bremen über Remagen nach Sizilien gefahren, um von dort nach Tunesien überzusetzen. Auf der gut ausgebauten West – Ost Straße von Tunis über Libyen nach Ägypten kommt man an vielen kleinen Ansiedlungen vorbei. An der Straße „campierten“ Nomaden.


In dem Ort SFAX in Tunesien, an der "kleinen Syrte" gelegen, haben Helmut und ich am 9. Dezember 1965 meinen 26. Geburtstag "gefeiert".


Oft bestanden die Orte nur aus wenigen Häusern. Um die Mittagszeit wird es recht warm, wohl auch für die Einheimischen. Diese verbringen die heißen Stunden des Tages dann gerne in ihren Häusern, dachten wir. Helmut saß am Steuer. Wir rollten langsam durch einen kleinen Ort, immer nach Fotomotiven Ausschau haltend. Außerdem wollten wir etwas Brot kaufen.



Vor dem Wagen war die Straße plötzlich durch Ziegen und Kühe versperrt. So als wenn jemand die Tiere auf die Straße getrieben hätte. Auch hinter uns plötzlich nur noch Ziegen und Kühe. Wir mussten halten. Die Situation erschien herbeigeführt worden zu sein. An zwei Hausecken sahen wir dann Leute mit Knüppeln in den Händen, es waren jedenfalls keine Hirtenstöcke. Wir mussten hier weg. Was hatte mein Bekannter von der Baumwollbörse in Bremen mir beigebracht: Wehre Dich! Zeige, dass Du kein Opfer bist! Also, das nicht ganz offiziell nach libyschem Recht mitgeführte FN Sturmgewehr

(aus Bundesgrenzschutz-Beständen gekauft) aus dem Schrank geholt. Die eigentlich zum Fotografieren eingebaute Dachluke auf, durchladen, zwei kurze Feuerstöße in die Luft und die Straße war leer.

Zum FN Sturmgewehr möchte ich bemerken, das im Bundeswehr Jargon G1 genannte Gewehr konnte ich in der Zivil-Ausführung legal kaufen. Es war auf "Einzelfeuer" zurückgebaut. Da aber Helmut erwähnte, während seiner Bundeswehrdienstzeit in der Waffenkammer tätig gewesen zu sein, war es für ihn nur eine Arbeit von Minuten, das G1 auf "Dauerfeuer" zurückzubauen.



Wir konnten weiterfahren. Unser Ziel war Kairo, dort waren wir am 20. Dezember 1965 mittags um 12:00 Uhr mit Heinz und Henner verabredet. Die Beiden hatten mit unserem zweiten Auto den Weg nach Kairo über die Türkei und die Levante genommen. Treffpunkt: der Parkplatz Kairo Hilton-Hotel. Ab Kairo sollte dann unsere gemeinsame Reise mit zwei Autos in Richtung Kapstadt starten.


Auf unserer Fahrt durch Libyen machten wir einen Abstecher zu dem Ölfeld, auf dem ich 1961 für einige Monate gearbeitet hatte, um Geld für meine große Afrika - Traum - Reise zu verdienen. Dieses Ölfeld lag südlich von Bengazi.


Große Begrüßung durch "meinen " ehemaligen Bohrmeister und seine Crew, gefolgt von einem abendlichen "Besäufnis". Alles wie vor ein paar Jahren. Aus den Beständen der Werkstatt konnten wir uns zwei Zyklonluftfilter mit Ölbad für unsere VW Motoren aussuchen und mitnehmen. Diese filtern die staubige Luft der Staubstraßen besser als die Trockenluftfilter von VW.


Bei den Gedänkstätten für die Gefallen des zweiten Weltkriegs bei Tobruk trafen wir eine 3er Gruppe aus England mit einem Morris Transporter. Das Reiseziel der Gruppe: Kapstadt. Wir bauten eine Wagenburg mit unserem Sonnensegel und hatten einen langen Gesprächsabend.







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