Auf dem linksseitigen Ufer des Nils in Assuan, auf einer Anhöhe, befand sich das Mausoleum des Aga Khan III. Unterhalb des Mausoleums wohnte die Prinzessin Begum, Witwe des Aga Khan, in ihrer Villa.
Nachmittags setzten wir mit einem landestypischen Segelboot, einer Feluke, vom Ostufer auf das Westufer über. Ziel war der Besuch des Mausoleums des Aga Khan.
Henner, Helmut Uli
Das Mausoleum, in einem klaren, von uns als schön empfundenen Baustil, war aus Sandstein und Marmor erbaut. Wir waren die einzigen Touristen und konnten das Mausoleum besichtigen. Der Innenraum war mit roten Teppichen ausgelegt. Tafeln, eine in deutscher Sprache, gaben Auskunft über das Leben des Aga Khan und auch über den Bau des Mausoleums. Auf unserem Weg zurück zum Ufer des Nils klopften wir an der Tür der Villa der Begum. Eine deutschsprachige ältere Dame mit grauem Haar öffnete. Sie stellte sich als die Hausdame der Begum vor. Ihr legten wir unser „Türöffner- Album“ vor mit den Referenzen vom Bundespräsidenten Lübke, vom Bundeskanzler Erhard, vom Bremer Bürgermeister Kaisen etc. Die Hausdame organisierte eine Audienz bei der Begum für den nächsten Tag, nachmittags 16 Uhr. Wir wurden belehrt, dass die richtige Anrede für die Begum "Prinzessin" sei.
19. Januer 1966. Wir legen alle „Tuch eins“ an, das heißt, jeder seinen besten Anzug mit Schlips, um zum Empfang bei der Begum zu gehen. Natürlich waren wir pünktlich. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und in den Salon gebeten. Die Unterhaltung fand auf Englisch statt. Die Gespräche drehten sich um Themen wie: wer wir waren, woher wir kamen, wohin wir wollten und nach dem Sinn der Reise. Dabei wurden köstliche eiskalte Getränke serviert. Die Prinzessin bat uns, nach der hoffentlich glücklichen Ankunft in Kapstadt, eine Karte zu senden. Das sagten wir gerne zu. Die Begum hatte fast zwei Stunden mit uns geplaudert, als wir Ihre Villa, eine Stätte der Ruhe und Kultur, verließen. Zum Abschied bekamen wir ein Bild von Ihr mit Widmung für unser „Türöffner-Album“.
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